Post by Monkey MindPost by Lothar SchenkLoori Roshi takes head on the prevalent misconception that Zen
practice is just about meditation and satori with no real moral and
ethical practice.
https://mettarefuge.wordpress.com/2011/09/23/zen-minus-moral-precepts-equals-no-zen/
Ja, gutes Training, die Tugendregeln, egal wie sie formuliert sein
mögen.
Es geht bei der Ausuebung der Buddhalehre letzten Endes darum, die
Leidensursachen Gier, Hass und Verblendung im Geist zu sehen und zu
beseitigen (oder meinetwegen auch wirkungslos zu machen, wenn man diese
Sichtweise bevorzugt). Ohne festen Bezugspunkt erkennt man aber Gier,
Hass und Verblendung als solche garnicht. Diesen festen Bezugspunkt
stellt die Tugenduebung her. Indem wir uns, beispielsweise, darin ueben,
nicht zu luegen, und uns entsprechend beobachten (mit sati als
Werkzeug), stellen wir ueberhaupt erst fest, wie oft wir tatsaechlich
dagegen verstossen. Und indem wir dann der Frage nachgehen, warum das so
ist, stossen wir auf Gier, Hass und Verblendung als Bewegkraefte. Erst
dann lernen wir sie tatsaechlich kennen und koennen gegen sie angehen.
Die Tugenduebung ist sozusagen die Wuenschelrute, mit der wir Gier, Hass
und Verblendung im Verborgenen aufspueren koennen.
Post by Monkey MindWe live in a time of considerable moral crisis, with an erosion of
values and a fragmentation of meaning prevalent throughout the fabric
of society.
Siehe Regel #6.
"do not speak of others’ errors and faults"
Man beschaeftigt sich mit den Fehlern Anderer, statt die eigenen aufs
Korn zu nehmen. Das bezieht sich eher auf den direkten persoenlichen
Vergleich mit Anderen.
Ajahn Fuang hat dazu einmal gesagt: "Sich mit den Fehlern von Anderen zu
beschäftigen bringt nichts. Nur wenn man seine eigenen Fehler
betrachtet, kommt man weiter."
Die Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen wuerde ich in dieser
Hinsicht eher neutral sehen, es sei denn, man benutzt sie als Vorwand,
um die Arbeit an sich selbst zu vernachlaessigen.
Pauschale Vergleiche nach dem Muster "Andere moegen <in bestimmter Weise
nachlaessig> sein, ich will aber nicht <auf diese Weise nachlaessig>
sein" empfiehlt ja der Bhuddha selbst lt. Pali-Kanon als hilfreich,
siehe M 8. Hier kommt es darauf an, dass man es als Ansporn zur Arbeit
an sich selbst auffasst.
http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html
Erhellend ist auch das in dieser Lehrrede gebrauchte Gleichnis von den
im Sumpf Steckenden:
"Dass jemand, der selbst im Sumpf steckt und versinkt, einen anderen,
der im Sumpf versinkt, herausziehen sollte, ist unmoeglich; daß jemand,
der nicht selbst im Sumpf steckt, einen anderen, der im Sumpf versinkt,
herausziehen sollte, das ist moeglich."
Erst wenn man selbst sicheren Boden unter den Fuessen hat, kann man
daran denken, Andere aus dem Sumpf zu ziehen. Bis dahin sollte man
danach streben, erst einmal selbst sicheren Boden zu erreichen.
Das hindert einen aber keineswegs, im Rahmen einer Eroerterung des
Buddhadhamma allgemein ueber die Vorzuege tauglichen Verhaltens und die
Nachteile untauglichen Verhaltens zu reden, auch wenn man noch kein
Arahant sein sollte. Das kann ja durchaus fuer Andere foerderlich sein.
Wie der Kommentar zu M 8 dazu erlaeutert, ist das in solchen Faellen so
zu sehen, dass es in Wirklichkeit der Buddha ist, der dem Angesprochenen
hilft; man selbst ist nur der Vermittelnde.